JANUAR ‘16

NOVEMBER ‘18
URLAUBSARCHITEKTUR DIE ERSTE

URLAUBSARCHITEKTUR DIE ERSTE

Nicht nur einmal bin ich bei meinen Urlaubsplanungen auf die Internetseite www.urlaubsarchitektur.de gestoßen. Jan Helmer, Architekt aus Hannover und Teammitglied von Urlaubsarchitektur, sammelt auf dieser Internetseite Häuser, welche ihn inspirieren. Es handelt sich um „Bauten für Zeiten jenseits des Alltags“ und zugleich um „Urlaub von der Architektur“ – hier sind die alltäglichen Bauten und Bausünden gemeint, die uns tagtäglich umgeben und wenig inspirieren.

Im Januar führte mich meine Reise nach Mathon, ein kleines Bergdorf im Schweizer Kanton Graubünden. Anlass hierfür ein Gebäude – zugegebenermaßen können das nur Architekturfans verstehen. Es sollte meine zweite Reise in diese wunderschöne Gegend sein. Graubünden hatte ich bereits während meiner Studienzeit besucht. Schon damals hat mich der Umgang mit moderner Architektur inmitten traditioneller alter Bergdörfer in den Schweizer Alpen fasziniert.

Das Berghotel „Pensiun Laresch“ steht am Ortsrand von Mathon – im dazugehörigen Buch „Urlaubsarchitektur 2017“ mit folgendem Titel beschrieben: „Ein Monolith, an den man sich erst herantasten muss wie an ein scheues Tier“. Ich war gespannt was mich erwartet. Allein die Fahrt ins Bergdorf bei mehr als einem Meter Neuschnee war ein Abenteuer. Dort angekommen stach einem der moderne Baukörper sofort ins Auge. Bruno Hermann von der Architekten Gemeinschaft 4 AG in Aarau hat das Gebäude entworfen. Der Baukörper an sich ist schlicht gehalten, allein die asymmetrischen Fensterlaibungen sorgen für Bewegung an der Fassade des Gebäudes. Aber nicht nur das Äußere des Gebäudes ist auf ein Minimum reduziert, eine klare Grundrissgestaltung unterstützt die klare Struktur des Innenraums. Alles ist auf wenige natürliche Materialien wie Stein, Naturkalk, Lehm und Holz reduziert. Auch die Einrichtung der Zimmer ist minimalistisch. Das Bett ist zentrales Möbel, es ist aus regionalem Arvenholz gefertigt und ist zugleich auch Stauraumelement. Öffnet man die Schubladen nimmt man den herrlichen Holzduft wahr. Das Bad ist auf Naturstein reduziert, die Fußböden sind aus Lärchenholz und für das angenehme Raumklima sind Lehm- und Kalkputz verantwortlich. Einen Fernseher sucht man hier vergebens, sollen doch die großen Fenster den Blick nach außen in die wunderschöne Winterlandschaft schweifen lassen. Und genau so soll und muss es sein, alles andere wäre hier ein Widerspruch in sich.

Die meisten Betreiber der Unterkünfte der Urlaubsarchitektur sind keine gelernten Hoteliers, es ist die Rede von Quereinsteigern mit Leidenschaft für ihre Projekte. Hier im Berghotel „Pensiun Laresch“ sorgen Marianne und Lukas für Wohlfühlatmosphäre. Ihr herzliches Willkommen, das liebevoll bereitete Frühstück und Abendessen im offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich lässt keine Wünsche offen. Das frisch zubereitete einheimische Essen war köstlich. Man kann den Aufenthalt in dieser tollen Unterkunft in vollen Zügen genießen und herrlich entspannen in wunderschöner Natur und Architektur. Ich bin begeistert – sicherlich folgt bald Urlaubsarchitektur die Zweite.

AUTORIN

STEFANIE MARTIN
Diplom-Ingenieurin, Innenarchitektur
PURIST GmbH, Ludwigsburg

s.martin@purist-design.de

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